Marokko – Die Erg Chegaga ruft….

Wir verlassen den Palmenhain von Zagora, nach Einkauf von Wasser, Früchten und sonstigem Kleinkram, in Richtung Süden. Heutiges Ziel ist Mhamid, aber wir möchten hier bereits schon etwas Dünenluft schnuppern und so fahren wir nach einigen Kilometern ab der Strasse in die Steppe und folgen dem Weg in Richtung Süden. Schliesslich werden wir auch fündig und endlich ist unser Sprinter wieder in den Sanddünen unterwegs. 

Wir fahren durch die Steppe der Sahara weiter in Richtung Süden, die Zivilisation wird weniger. Manchmal noch eine Berberfamilie mit deren Tiere, hier und da ein Überbleibsel vom Militär. Überall aber nette Menschen, die manchmal in bestem Französisch und manchmal mit Händen und Füssen erzählen und wissen wollen woher wir kommen und ob es uns in Marokko gefällt. Es ist wirklich schön im Süden… Wir geniessen die Fahrt durch die Steinwüste (Hamada) und gelangen an die ersten Dünen. Noch zögerlich werden die ersten zwei, drei Hügel genommen und dann – wie vor drei Jahren – steckengeblieben! Fahrerfehler: Zu wenig Gas, dann zu früh gebremst und schon steckt er fest. Vor drei Jahren haben wir 3 Stunden gebuddelt und gemacht. Diesmal scheinen wir etwas mehr Erfahrung zu haben: Nach 30 Minuten sind wir wieder draussen, obwohl unser Sprinter auf dem Dünenkamm komplett aufgesetzt hat. 

Wir fahren weiter durch das Dünenfeld gelangen immer weiter hinein, bis die Dünen richtig hoch werden. Und nach der Düne kommt die nächste und irgendwann sehen wir vor lauter Dünen den Weg nicht mehr. Keine Panik, wir setzen etwas zurück und finden rasch den Weg zurück zur Piste. Die Piste bringt uns dann nach Mhamid, wo wir wiederum in der Kashba der Sahara Services Unterschlupf erhalten. 

Vor drei Jahren war der Camperbereich ganz neu. Noch keine Pflanzen und nichts. Pflanzen hat es nun, aber weiterhin fehlt der Endbelag (nur grober Schotter), der Sanitärbereich und das Auge für das Schöne und Feine. Aber die Kashba hat ein anderes dekadentes Plus: Einen Swimmingpool…. Dort wo das Wasser knapp ist, steht ein Swimmingpool. Man sollte ja nicht… aber es ist halt schon so sehr erfrischend nach einem Tag im Sand…

Wir haben in Zagora noch ein Stück Rindfleisch gekauft (ja genau: An einem Stand wo das Stück einfach so aufgehängt war). Der Verkäufer hatte gemeint, er hätte auch Lamm aber das sei zäh, wir sollen doch das Rindfleisch nehmen. Er hatte recht: Gab ganz feine Steaks auf dem Grill mit viel grilliertem Gemüse….

Die wirkliche Schönheit der Kashba eröffent sich allerdings dann in der Dunkelheit….

Abends sind wir dann mit den Hunden noch in das Städtchen. Mhamid ist speziell: Da gibt es 0% Tourismus-Infrastruktur. Alles ist Marokko pur. Und so ruft der Muhezin zum Gebet, die Kinder sind zwischen begeistert und verängstigt von den Hunden. Die Männer begrüssen uns, wenn wir durch den Ort laufen, wir können ohne feilschen etwas einkaufen ohne über den Touristen-Tisch gezogen zu werden. Schön. Und dann kommt dann doch noch einer, der erzählt, dass vor 2 Monaten ein französisches Paar in der Wüste umgekommen ist, weil sie sich verirrt haben und letzte Woche hätten sie in der letzten Sekunde noch einen Spanier gefunden, der mit kaputtem Wagen liegengeblieben war. Man darf da nicht alleine in die Wüste – viel zu gefährlich! Inshallah! Wir sollen doch einen Führer nehmen, der uns in die Wüste bringt. Er sei ein Führer und habe einen sehr bequemen Toyota! Ja, es sind gute Verkäufer in Marokko mit schönen Geschichten 🙂

Wir geniessen den Abend auf unserem Platz, wo wir ganz alleine den Sternenhimmel betrachten und dabei draussen vor dem Auto einschlafen….

 

 

 

Ein Kommentar

  • Bernadette und Godi

    Hallo ihr Lieben,
    Wir danken sehr für die schönen interessanten Berichte und die tollen Fotos.
    Es war sicher schön, dass ihr diese Reise an drei Jahren nochmals erleben konnten.
    für uns sind eure Berichte , wie eine kleine Teilnahme an euerer Reise
    Herzlichen Dank nochmals

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