Den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht

Wir haben herrlich am See entlang des Vildmarksvägen übernachtet. Nachdem das Feuer irgendwann in der Nacht erloschen ist, sind wir schliesslich – immer noch gemütlich hell draussen – ins Bett. Entsprechend sind wir ein bisschen müde am Morgen. Aber wir fackeln nicht lange… Schnell einen Kaffee getrunken und losgefahren. Es stehen noch einige Highlights auf dem Programm. Wir fahren an die Hällingsafallet und staunen ab den Wassermassen, die dort richtig runterprassen. Für die Touristen wurden Brücken angelegt und Absicherungen vorgenommen, so dass man das Spektakel von oben und von der Seite geniessen kann. Der Wasserfall führt zu einem unendlichen Sprühregen, welcher als Grundlage für die Fauna vor Ort optimale Bedingungen bringt. Entsprechend grün und saftig gedeiht hier alles – selbst an den steilsten Wänden. 

Während Irene mit den Hunden und Kindern vom Wasserfall zum Parkplatz zurückläuft (resp. sich den Weg durch den Wald schlägt), bereitet Christian mit Nicolas das Frühstück vor und hat ausreichend Zeit, um sich mit Thurgauern unterwegs zu unterhalten. Die Familie ist mit Buschtaxi und Dachzelt unterwegs – wir treffen sie am heutigen Tag noch mehrmals an. 

Wir fahren die Wildnisstrasse weiter, vorbei an Höfen und Seen zum Brakkafallet, eigentlich auch einem Wasserfall, aber hineingefressen in ein hübsches Tal und so finden wir nicht nur den Wasserfall, sondern auch herrlich schöne, klare und eiskalte Badegumpen. Irene muss sich abkühlen und nutzt die Gelegenheit natürlich auch gleich. Platsch ist sie im Bach und lässt sich vom eiskalten Wasser ordentlich runterkühlen. Und Cora macht gleich mit.

Und so packen wir ein und fahren weiter, immer höher. Schneeflecken zeigen sich an den Bergen schliesslich erreichen wir das Stekenjoch-Fjell, welches baumlos und karg und trotzdem so unendlich schön ist. Unwirklich scheint die Weite hier oben und der massige Gebirgsfluss zieht uns magisch an. Auf der Strecke ist ein kleiner Fluss und Moorfelder zu überwinden, aber wir erreichen schliesslich den Fluss und sind begeistert. Die Schneefelder geniessen sowohl die Kinder als auch die Hunde. 

Wir fahren schliesslich vom Fjell wieder runter in die Tiefe, wo uns noch weitere Wasserfälle erwartet haben. Die Wilderness Road ist wirklich einen Ausflug wert und hat uns superschöne Erlebnisse gebracht. Maximal empfehlenswert!!

Übernachtet haben wir übrigens im Saiva Camping in Vilhelmina!!
Der Campingplatz erhält ebenfalls unsere Empfehlung. Superfreundliches Personal, gute Ausstattung und sehr schön gelegen. Ideal, um nach dem Ausflug in den Vildmarksvägen wieder alles aufzufüllen und alles und alle zu reinigen. 

Mit dieser Route haben wir nun auch den nördlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Wir haben es bis zum 65. Breitegrad geschafft, was in etwa auf der Höhe von Island, dem südlichen Zipfel von Grönland oder Alaska entspricht. Von hier aus geht es dann wieder südwärts. Zuerst wollen wir den Norden aber noch etwas geniessen, um dann möglichst rasch nach Süden zu gelangen. Dazu aber in den folgenden Berichten dann mehr…

 

Am nächsten Morgen geniessen wir das Frühstück in Vilhelmina und fahren dann weiter zurück in Richtung Süden. Allerdings wollen wir auch hier nochmals ein paar Fjellstrassen an der norwegischen Grenze erklimmen. Schliesslich gefällt es uns hier im Norden deutlich besser als im Süden. Und zudem haben wir noch kein einziges Rentier in Schweden gesehen – geht ja gar nicht. Also…. wir müssen nochmals in die Höhe und damit nicht direkt auf schnellstem Wege zurück in den Süden. 

Wir fahren in Richtung Ljungdalen Fjell und sehen auf diesem Wege bereits die ersten Rentiere. Immer wieder halten wir an, weil Rentiere mitten auf der Strasse im Weg stehen oder noch husch die Strasse überqueren möchten. Das machen wir aber gerne und nutzen dann auch die Chance um ein oder zwei Fotos zu schiessen (oder noch ein paar mehr). Von ganz kleinen Rentieren bis zu stattlichen Riesenexemplaren erhalten wir heute alles. 

Aber wir fahren auch auf ein weiteres Fjell und damit knapp auf 900 MüM. Bäume wachsen hier nicht mehr. Typisch ist dann aber das Hochplateau mit Flechten und tiefen Sträuchern. 

Wir kommen dann nach Idre, einem mondänen Skiort, mit sehr hübschen Häusern und Hotels. Sogar im Sommer ist das Publikum hier spürbar anders als im restlichen Schweden. Wir kaufen kurz Proviant ein und fahren anschliessend weiter, um in der Nähe an einem Fluss zu übernachten. 

 

Ein Kommentar

  • Bangerter Vreni + Ernst

    Hallo
    ihr lieben Nordvagabunden

    Wir haben die wunderbaren Bilder aus dem hohen Norden gesehen. Wir hoffen, die Wildnis mit den mächtigen Renntieren, haben es euch nicht zu sehr angetan, so ihr eventuell den Heimweg nicht mehr findet. Vielleicht wäre es gut, wenn Christian den Kompass so langsam in Richtung gen Süden drehen würde. Oder habt ihr die Ferien verlängert, um mit den befreundeten St. Galler Touristen gemeinsam den 1. August dort oben zu feiern? Wäre ja mal eine andere Idee….

    Wir wünschen euch eine gemütliche, renntierfreie und bärenstarke Heimfahrt.

    Liebe Grüsse Vreni+ Ernst

    Wir hoffen auf eine erlebnisreiche, unfallfreie, bärenstarke Heimfahrt.

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