Weiter nach Norden

Es ist morgen früh und wir verlassen den doch wirklich schönen, aber sehr grossen Campingplatz in Orsa. Wir möchten weiter in den Norden. Und so fahren wir auf Schotterstrassen und Nebenstrassen durch unendlich Wälder, vorbei an plätschernden Bächen und wunderschönen Seen. Es gibt überall Möglichkeiten, um eine gemütliche Zeit zu verbringen. Wir fahren in die Region Naverdalen, einem in der Höhe gelegenen Bergsee. Hier sind Fischer, die im Bergsee angeln und Touristen, die abgeschieden von allem eine Hütte ohne Strom und fliessendes Wasser suchen. Aber es hat auch eine Berghütte dort, wo es gemütliches Frühstück gibt. Das nehmen wir: Von Bratkartoffeln mit Spiegelei über Pfannkuchen bis zum Apfelkuchen war alles pikfein – und für schwedische Verhältnisse günstig. 

Wir fahren weiter und kommen an die Grenze zum südlichen Lappland. Wir lassen Östersund hinter uns und lassen die grossen Campingplätze dort aus. Wir suchen am Ristafallet etwas Kleines und werden fündig. Ein wunderschöner, kleiner, gemütlicher und superfreundlicher Campingplatz direkt an den gewaltigen Ristafallets (Wasserfall). Ein abendlicher Spaziergang zeigt uns die gesamte Schönheit dieses Wasserfalls. 

Am nächsten Morgen besuchen wir nochmals die Wasserfälle, bevor wir uns weiter in Richtung Norden aufmachen. Wir fahren einmal mehr durch Nebenstrassen in Richtung Norden. Primäres Ziel ist erstmal Strömsund. Nicht, weil die Stadt so einmalig wäre (ein paar Häuser, ein paar Einkaufsmöglichkeiten, eine Tankstelle), sondern weil hier der Vildningsvägen anfängt – oder englisch: The Wilderness Trail. Es geht zuerstmal entlang von tiefen Wäldern, wo Bären, Elche und Rentiere sich herumtreiben. Wir sehen allerdings nichts davon – ausser einem Bussard sowie einem Eichhörnchen. Unbeirrt fahren wir weiter, bis wir gegen Abend wunderschöne Seelandschaften erreichen. Schweden wir im Bilderbuch – bei fantastischem Wetter übrigens. Und hier oben ist das Wildstehen plötzlich ganz einfach. Und so fahren wir einfach in einen Weg rein und kommen schliesslich an einem wunderschönen Uebernachtungsplatz raus. Hier wird gekocht, gegessen und dann die halbe Nacht am Lagerfeuer die fehlende Dunkelheit im Norden bestaunt. Ein unvergesslicher Abend an einem unvergesslichen Ort am Südrande vom Lappland.