Von Rentieren und Stürmen

Vom Besitzer des Johnsgard-Camping erfahren wir, wo sich hier am Fermundsee Rentiere aufhalten könnten. Er macht uns Mut: Zu 90% werden wir wohl ein Rentier zu Gesicht bekommen. Insgesamt hat er uns vier Punkte auf der Karte gezeigt.

Wir fahren den ersten Punkt an und suchen nach Rentieren. Da plötzlich steht ein ziemlich grosses Tier neben der Strasse im Wald. Sofort halten wir an und machen Fotos. Wir steigen sogar aus, um näher an das Tier zu kommen. Unser erstes Rentier, der Johnsgard-Besitzer hatte also recht. Wir fahren weiter zum zweiten Ort, dort treffen wir gleich auf zwei Rentiere: Ein helles und ein dunkles. Auch hier wieder: Aussteigen, Fotos machen, Freude!! Dann weiter zum dritten Punkt: Hier haben wir kein einziges Tier gefunden. Macht nichts, wir haben ja unser Ziel erreicht. Trotzdem fahren wir weiter zum vierten Punkt und schon auf dem Weg dorthin laufen uns ganze Rudel über die Strasse. Nach den ersten paar Tieren steigen wir nicht mehr aus, später hören wir auf zu zählen. Insgesamt haben wir mindestens 100 Rentiere gesehen, junge und alte, helle und dunkle mit kleinem und riesigem Geweih… Genial!!!!

Voller Freude haken wir nun auch die Rentiere auf unserer Liste ab. Wir entscheiden uns nach diesem Erfolg noch einen weiteren Nationalbank im Landesinneren anzufahren. Unterwegs dorthin verschlechtert sich das Wetter. Wir fahren durch schöne Landschaften und besuchen die Stabkirche von Ringebu.

Schlussendlich entscheiden wir uns, die Rondane-Fjellstrasse unter die Räder zu nehmen und irgendwo auf dem Fjell zu übernachten. Nach einer Stunde merken wir sehr schnell: Das wird extrem schwierig hier, es windet ganz furchtbar und die Wolken am Himmel bringen garantiert noch schlechteres Wetter. Wir haben alle keine Lust, unser Dachzelt im Sturm zu riskieren und fahren ein Hotel mit Miethütten an. Zimmer und Nachtessen im Hotel hätte uns für eine Nacht rund CHF 600.– gekostet und so entscheiden wir uns – nach langem hin und her – für die CHF 200.– teure Hütte. Wir haben zwischenzeitlich auf verschiedenen Campingplätzen Hütten gesehen und CHF 200.– für eine kleine, abgenutzte und schmuddelige Hütte war uns schon sehr viel Geld. Aber im Sturm draussen übernachten? Also rein in den sauren Apfel… Was wir dann erlebt haben, war eine der tollsten Überraschungen auf unserer Tour: Ein kleines, feines 50m2-Häuschen mit Dusche und WC, Küche, zwei Schlafzimer und Wohnzimmer mit Cheminee und TV. Alles ganz herzig eingerichtet und topsauber. Schnell packen wir alles notwendige aus dem Auto, kochen gemütlich einen feinen Znacht in der Küche und geniessen drinnen am warmen Cheminee das grausige Wetter draussen. Einfach schön……

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