Von Ouarzazate nach Goulmima mit Rosen- und Dadestal

Nachdem wir gestern die Wüste verlassen haben, müssen wir uns nun ziemlich schnell auf den Heimweg machen. Ursprünglich war heute eine Pistenetappe über den hohen Atlas mit über 2900 MüM geplant. Allerdings wollten wir unser Glück nicht unnötig herausfordern. Und so wählen wir die Strasse des Kashbas, welche uns vom Westen in den Osten Marokkos führt. Vorbei an verschiedenen Oasenstätten, wo die früheren Herrscher teils gewaltige Lehmschlösser hinterlassen haben. Viele sind zwischenzeitlich vom Verfall bedroht, einige sind touristisch komplett renoviert und so für die Zulunft erhalten geblieben.

Wir Erliegen der Versuchung des Reiseführers, welcher uns die Fahrt durch das Rosental empfiehlt. Insbesondere in den Monaten April und Mai blühen wir Hunderttausende von Rosen, welche zur Gewinnung des hier überall angepriesenen Rosenöls verwendet wird. Die Fahrt durch das Rosental sei für alle Sinne, wenn auch die blühenden Rosen einen betörenden Duft im ganzen Tal versprühen. Und es kam wie es kommen musste. Wir haben tausende von Verkaufsstände für das Eau des Rosés gefunden, aber blühendes Rosen? Die sind wohl alle für das Rosenwasser gepflückt worden 🙂

Aber das Tal hat ganz andere Reize und so geniessen wir die Fahrt immer weiter und höher ins das Tal hinein, bis es eigentlich nicht,mehr weitergeht. Unterwegs treffen wir immer wieder auf Kinder, welche lauthals ein Souvenir fordern. Wir halten das normalerweise knapp und erwidern dies mit einem freundliche. winken. Aber hier lassen wir uns auf die Diskussion ein. Nein Schokolade haben wir nicht. Und auch Dirham verschenken wir nicht ohne Gegenleistung. Wir sind ja keine Bank…. Stilos, ja ein paar Caran d’Ache Kugelschreiber packen wir immer in die Ferien ein – ideal um Zöllner gefügig zu machen uNDR zudem haben wir immer was zum Schreiben dabei. Also gibt es Kugelschreiber für jeden und dazu noch einen zuckerfreien Kaugummi – aber nur gegen Gruppenbild. Alle sind einverstanden und so machen wir es auch 🙂

Jetzt sind wir im Rosental ganz oben angekommen und müssten fast 50km zurückfahren…. Wir entdecken eine kleine Piste in die Berge, welche in die Richtung unseres nächsten Ziels, dem Dades-Tal geht. Himmelsrichtung stimmt, die Piste scheint ausreichend stabil zu sein, also geht es los. Die ersten paar Kilometer geht Irene mit den Hunden zu Fuss voran – schliesslich brauchen die auch etwas Auslauf. Danach fahren wir die Strecke über insgesamt drei Hügelzüge, wobei die anfänglich frisch preparierte Piste immer mehr Herausforderungen für uns bereithält. Aber das Büssli schafft das spielend. Auch vorbei an den am Fluss waschenden Frauen, also die Piste offensichtlich durch das Waschbecken der Frauen, also durch den Fluss führte. Die Strecke ist nur ca. 20km lang, beschäftigt uns aber fast 2 Stunden. Bis wir schliesslich im Dadestal ankommen und dort den Fluss tief unten im Bachbett finden, während dem sich die Serpetinen im Berg nach oben schrauben. Auch findet man hier Felsen, die an unzählige Affenhände erinnern. Fantasie ist da gefragt. Hier könnte man jetzt weiter über die Piste bis hoch über den Atlas, aber die bevorstehende kühle Nacht hier oben sowie die Unsicherheit bezüglich Pistenzustand lassen uns umkehren.

Wir entscheiden uns für die Route nach Errachidia und übernachten  bei Chez Michelle in Goulmima, einem Kleineren Oasenstadt ohne Tourismus, aber dafür mit viel einheimischen Leben. Der Campingplatz ist sehr hübsch. Wir geniessen Couscous und Tajine im Restaurant und gehen anschliessend mit den Hunden noch etwas in die Stadt. Mit den Hunden erregt man viel Aufsehen – die Reaktionen schwanken zwischen panischer Angst, offensichtlichem Ekel und Begeisterung. Hier übernachten wir nun also…