Vom Geiranger über Alesund zur Vogelinsel Runde

Wir verlassen am Morgen bei Sonnenschein den Geiranger und geniessen noch einem die schöne Aussicht, bevor es uns weiter in Richtung Alesund zieht.

Der Hauptmagnet ist heute der Trollstiegveien, eine (ehemals) schmale, sehr steile Serpetinenstrecke mit einem tosenden Wasserfall. Die Aussicht ist fantastisch, der Blick auf die Serpetinen und den Wasserfall ebenso. Allerdings hat die Strecke durch immer intensiveren Ausbau an Reiz verloren. Heute können praktisch überall zwei grosse Lastwagen miteinander kreuzen. Dadurch hat sich sicherlich der Verkehrsknotenpunkt entschärft, aber leider ist es auch nicht mehr die eindrücklich enge Serpetinenstrasse. Wir haben dort oben auch noch drei Trolle gefunden, welche unser Treiben aufmerksam verfolgt haben. Trolle sind die Geister, welche unser Handeln verfolgen und uns immer wieder mit ihrem Schabernack ärgern. Habt Ihr nicht schon mal einen Schlüssel verlegt? Oder die Fernsteuerung des TV’s gesucht? Das ist die Arbeit der Trolle….

Dazwischen ist noch ein Riesenmissgeschick passiert, zum Glück gibt’s davon keine Fotos: Bei einer engen Bergstrecke kam uns ein Lastwagen entgegen. Schön brav haben wir gehalten und sind dann rückwärts bergauf ca. 20 Meter zu einer breiteren Stelle raufgefahren. Im Rückspiegel konnte ich auf der Seite einen Grünstreifen ausmachen, auf diesen bin ich ausgewichen, damit der Lastwagen schön Platz hat. Doch hoppla, der Grünstreifen entpuppte sich als heftige Randrinne. Unser Büssli rutschte mit der gesamten rechten Seite in die Rinne ab und stellte sich bedrohlich schräg. 20 cm vor der Felswand kam er dann schliesslich zu stehen. Mit allen Befreiungsversuchen rutschte der Bus noch weiter in die Rinne und der Fels war schon bedrohlich nahe. Der Lastwagenfahrer sah im Rückspiegel, dass wir Probleme hatten und setzte nochmals zurück. Ich hatte mir vor den Ferien bei einem Offroad-Laden einen Bergegurt und zwei superstabile Edelstahl-Schäkel gekauft. Man weiss ja nie… Und jetzt war ich heilfroh, dass wir sowas dabei hatten. Der Lastwagen zog uns vorsichtig wieder aus der Rinne raus. Unten ist der Bus zwar aufgesetzt, aber dort blieb alles heil. Einzig eine kleine Schramme vom Felsen hat unser armes Büssli davongetragen. Soweit alles gut gegangen. Allerdings brauchte ich danach ganz dringend einen Kaffee!

Alesund haben wir nur ganz kurz besucht. Wir sind mit dem Auto durchgefahren und haben die Stadt von ihrem schönen Panorama vom Hausberg Aksla betrachtet.

Danach fuhren wir noch eine Stunde weiter auf die Vogelinsel Runde. Auf der Insel leben über 200’000 Vögel mit über 200 verschiedenen Arten. Dort wollen wir übernachten und am nächsten Tag die Vögel auf einer Bootstour anschauen. Als wir dort ankamen war aber fürchterliches Regenwetter. der Campingwart und Bootstourenführer hat uns aber etwas beruhigt. Und tatsächlich können wir um 2030 Uhr bei strahlendem Sonnenschein aufbrechen, um zu Fuss die paar Vögel zu erkunden. Zuerst stand uns aber ein 300m-Anstieg bevor… Was wir dann dort oben sahen, hat uns aber fast die Sprache verschlagen. Bei wunderschönem Wetter wurden die Vogelfelsen (Naturreservat) von der Abendsonne beschienen. Tausende von Papageientauchern nisteten in den Felsen und nochmals tausende waren in der Luft unterwegs. Von den Felsen herab konnte man tausende weisse, fliegende Punkte betrachten, die wie durch einen Dirigenten orchestriert durch die Lüfte schwebten (wobei bei Papageienvögeln: eher flatterten). Wir kamen ganz nahe an die Vögel heran und so gelangen einige tolle Portraits. Erschöpft aber mit gewalten Eindrücken gehen wir, nachdem wir noch den Sonnenuntergang beim Campingplatz genossen haben, ins Bett.

Ein Kommentar

  • Hallo Ihr Lieben!

    Da habt ihr ja mega Glück gehabt.

    Auch auf den nächsten Bildern vom Auto sieht man keine Schramme! Waren hier die Trolle am Werk!

    Viele liebe Grüsse aus der warmen Schweiz!

    Liebe Grüsse

    Marion & Erwin

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